Darstellendes Spiel (DSP) kann als Wahlpflichtfach im 9. und 10. Jg. alternativ zu ANT, Sport und Gesundheit, Französisch oder Latein als dritte Fremdsprache gewählt werden. Zudem wird es in der Oberstufe unterrichtet, wo es alternativ zu Kunst oder Musik gewählt werden kann. Auch im Darstellenden Spiel schreibt man Klassenarbeiten. Eine der beiden Klassenarbeiten pro Schuljahr wird aber durch eine spielpraktische Prüfung ersetzt. Diese legt man meist im Rahmen einer Aufführung des ganzen Kurses ab, gegen Ende des Schuljahres. Das Fach wird in aller Regel doppelstündig gegeben, und zwar in der Mensa, d.h. vor oder nach dem Essensbetrieb.
Was ist das Besondere am Darstellenden Spiel? Man lernt, sich auf der Bühne vor größerem oder großem Publikum zu zeigen, nämlich der Schülerschaft und den Eltern. Bei einer Aufführung spielt man eine Rolle und spielt immer mit anderen zusammen. Selbst wenn man alleine auf der Bühne sein sollte, spielt man mit dem Publikum, ohne das es kein Theater geben kann.
Wie lernt man es, sich vor so vielen Menschen zu zeigen? Zunächst lernt man, seinen Körper und seine Stimme als Ausdrucksmittel zu begreifen und gezielt einzusetzen, um das Publikum zu beeindrucken. Man lernt zum Beispiel, seinen Körper zu beherrschen und dessen private Eigenheiten abzulegen, z. B. den eigenen Gang oder bestimmte Gewohnheiten. Dazu übt man etwa den neutralen Stand und Gang, steht oder geht, als wäre man niemand: gerade, ausdruckslos, still. Die Neutralität erlaubt es, dann in eine Rolle zu schlüpfen und ihr Eigenheiten zu verleihen, die nicht die privaten sind. Wir spielen eine Rolle und stehen kaum selbst auf der Bühne.
Die Klausur dient im ersten Kursjahr dazu, eigene Minidramen zu schreiben. Aus diesen werden dann im Kurs die besten ausgewählt. Dann entscheidet man sich dafür, gemeinsam mit anderen eines dieser Minidramen zu proben und zu entwickeln. Regelmäßig führen wir uns das Erreichte gegenseitig vor, um dann mit Kritik Anregungen für die Weiterarbeit zu geben. Schließlich werden die immer wieder geprobten, präsentierten und verbesserten Minidramen aufgeführt. Das ist dann die spielpraktische Prüfung.
Das zweite Kursjahr bietet die Möglichkeit, wieder Selbstgeschriebenes auf die Bühne zu bringen – oder ein gegebenes Stück zu nehmen, die wichtigsten und reizvollsten Szenen auszuwählen, diese in der Klausur zu bearbeiten und sie dann nach der langen Probenarbeit eines Schuljahres zur Aufführung zu bringen.